Hardscape
Was kommt eigentlich alles in das Aquarium
Das ist eine gute Frage und ja da kommt mehr rein als man denkt.
Ich werde hier etwas detaillierter auf den Bodengrund eingehen. Ebenfalls werden wir Steine und Hölzer noch thematisieren.
Es gibt nicht den einen Aufbau. Es gibt auch reine Sand Bodengründe das funktioniert natürlich auch. Ich teile hier nur meine persönliche Meinung mit wie ich es mache. Es gibt am ende vermutlich so viele Meinungen wie es Aquarianer gibt. Auch kommt es natürlich auf deinen Besatz an für den du dich entschieden hast. Denn am Ende muss es für die Tiere artgerecht sein und nicht hauptsächlich für dich.
Themen...
Bodengrund 1. Schicht
Es gibt diverse Bodengründe die man nehmen kann. Da währe z.B Sand, Kies oder Soil. Alle haben einen bestimmten Zweck und je nach Tierbesatz oder Pflanzenbesatz ist es auch wichtig das man den richtigen Bodengrund wählt. Aber der Reihe nach. Zuerst sollst du wissen das abgesehen von deinem Filter der Bodengrund der grösste Filter in deinem Aquarium ist. Daher ist es wichtig den guten und erwünschten Bakterien eine gute Grundlage zu liefern.
Da dein Boden natürlich nie so gut duchflutet ist wie ein Filter im herkömlichen sinne ist es um so wichtiger eine "ich sag mal" luftigkeit hinein zu bekommen.
Ich mache das immer so das ich als erste Schicht Lavabruch verwende z.B das JBL Volcano Mineral. Das ist eigentlich nichts anderes als kleines Lavagestein. Da dieses Gestein sehr porös ist freut das die Bakterien die sich dort ansiedeln können.
Ich empfehle immer den Boden mit mindestens 2-4 cm zu bedecken bevor andere Materialien wie Soil darüber kommen. Die kommt natülich auf die Grösse des Beckens an. Bei einem 30 Liter Nano Becken sind 4cm schon sehr viel. Bei einem 400 Liter Aquarium währe das schon eher angemessen mit 4 cm.
Die meisten Hersteller geben die Packungen mit Liter an und so können wir errechnen wieviel wir von dem jeweiligen Bodengrund brauchen.
Nehmen wir ein Aquarium von 160x50x50cm das ergibt 400 Liter. Wen wir nun 4cm aufschütten wollen rechnen wir einfach 160x50x4cm und kommen so auf 32 Liter vom Vulkangestein.
Sand und Kies
Vielfach ist Sand oder Kies die bevorzugte Wahl. Diesen kann auch ohne weiteres eingesetzt werden. Für bestimmte Fische wie Grundeln oder einige Welse ist dieser Bodengrund sogar Pflicht. Den in der Natur fressen sie genau von dort und brauchen das. Heller Sand oder Kies ist leider einfach schnell nicht mehr hell und sieht unschön aus das ist aber Ansichtssache. Man sollte auch hier die Dicke der schicht nicht unterschätzen und lieber etwas mehr nehmen da der Hohlraum zwischen dem Vulkangestein (sofern verwendet) noch ausgefüllt werden muss. Je nach Korn-stärke wird da einiges mehr verwendet. Hier kommt nochmal das Thema Gewicht zum Tragen welches ich bereits am Aquariumwahl aufgezählt habe. Den das Gewicht mit Sand oder Kies steigt enorm an. Das liegt an der höheren Dichte des Materials gegenüber eines Vulkangesteins.
Es ist natürlich auch möglich nur mit Sand oder Kies zu arbeiten. Denkt einfach daran das in Sand und Kies Pflanzen je nachdem nicht richtig verwurzeln können. Kleine feine Pflanzen ohne Starke wurzeln sind da eher ungeeignet. Aber wie sagt man so schön "Die ausmahne bestimmt die Regel". Ich sage nicht das es nicht geht es kann aber sein das es nicht geht. Bei mir hat es auch schon geklappt aber leider auch schon nicht. Das kommt stark auf die Pflanzen an.
Wichtig zu wissen ist das jeder Sand und Kies vor dem einbringen in das Aquarium gründlich ausgewaschen werden sollte. Die meisten haben aus der Produktion und dem Transport noch einiges an Kleinteilen oder Schadstoffe dran die man im Aquarium nicht haben will. Das funktioniert wie mit Reis einfach in einen Eimer geben und immer wieder mit Wasser auswaschen bis das Wasser klar ist.
Ich möchte hier noch auf farbiges Kies zu sprechen kommen. Ich weis da scheiden sich die Geister. Die einen finden die "mögliche" Belastung im Becken bedenklich andere sagen "da löst sich ja nichts wo ist das Problem". Man kann es machen und es sieht sicher schigg aus aber ich bin kein Fan davon. Das ist natürlich wieder nur meine Meinung und vor allem mein eigener Geschmack. Dennoch würde ich niemanden verurteilen der das gerne hätte. Achtet nur darauf nicht den billigsten zu kaufen und schaut nach wie der Kies behandelt ist.
Soil
Eines der beliebtesten Bodengründe die man so kaufen kann im bereich Aqua-Scape. Man sollte aber wissen was genau das ist und was es mit den Wasserwerten tut. Ebenfalls sollte man wissen das der Bodengrund endlich ist, seine Wirkungen verliert und einfallen kann. Nach einer gewissen Zeit muss der ausgetauscht werden. Den die Idee dahinter ist ja das mit dem Soil Nährstoffe in das Aquarium gebracht werden die man sonst noch zudüngen muss. Ebenso soll er den Wasserwert stabilisieren. Nach ca. 2 Jahren ist das Soil dann aufgebraucht und gibt nichts mehr ab. Durch das einfallen "erkennt man an Luftpolstern zwischen dem Soil" kann der untergrund nicht mehr richtig atmen und das kann zu Problemen führen.
Erstmal was ist Soil überhaupt?
Soil ist gebrannte Erde die viele wichtige Nährstoffe für ein gutes Pflanzenwachstum enthalten. Soil ist somit ein aktiver Bodengrund der sich eigentlich auch nur alleine verwenden lässt. Da Soil leicht magnetisch ist sollte klar sein das dieser viel Eisen enthält das für das Wachstum und die Farbgebung der Pflanzen sorgt. Dennoch überbelastet dieser Bodengrund das Aquarium nicht und Stabilisiert den PH Wert. Man sollte dennoch regelmäßige Wasserwechsel machen vor allem am Anfang. Auf die Wasserwechsel und das Einfahren des Aquariums gehe ich in der Rubrik Einfahren genauer ein.
Es gibt Soli und Powder-Soil der unterschied liegt einzig in der Korngröße. Ich mache immer eine Schicht mit Soil (2-3cm) und darüber noch eine Deckschicht Powder-Soil. Das mache ich damit Pflanzen beim einsetzen besser halten und so nicht auftreiben. Es gibt auch noch Spezielle Soil-Arten für z.B Garnelen die den PH Wert senken aber um die soll es hier mal nicht gehen.
Für ein Aqua-Scape ist es quasi ein muss mit diesem Produkt zu arbeiten. Dennoch muss natürlich nichts.
Guten Soil von Tropica findest du auch in unserem Shop
Wurzelholz
Wir versuchen ja ständig uns ein Stück Natur in die Wohnung zu holen und da ist es nahe liegend das auch Wurzeln von Bäumen im Aquarium sind. Je nachdem welche Wurzeln man wählt können echt schöne Gebilde entstehen, so wie bei unserem 400L Aquarium. Dennoch sollte man einiges beachten oder zumindest wissen damit man nicht plötzlich vor Problemen steht die eigentlich keine sind aber eben nicht so schön aussehen.
Es gibt Wurzeln die sehr stark (man sagt auch ausbluten) Huminstoffe an das Wasser abgeben und es so bräunlich färben. Diese Stoffe sind in gewissen Masse unbedenklich für die Tiere bei manchen sogar gewünscht und fördern die Gesundheit der Tiere. Dies nennt man auch Schwarzwasser Aquarien. Wenn diese Färbung nicht im Wasser haben will gibt es da Filtermedien die dafür sorgen das diese Huminstoffe aus dem Wasser gefiltert werden. Ich gehe darauf noch im Bereich Problem ein und zeige was ich dagegen mache.
Auch ist noch zu bedenken das Holz natürlicherweise Auftrieb hat. Um das zu verhindern gibt es mehrere Möglichkeiten das zu minimieren.
- Holz für 4 Wochen im Wasser einlegen und regelmäßig Wasser tauschen und wenden. Doch meist hat man den Platz nicht dies zuhause zu machen
- Man kann das Holz so wie es ist vor dem einsetzen Waschen und dann entsprechend mit Steinen beschweren bis die Wurzeln von alleine unten bleiben. Dies dauert meist einige Wochen bis Monate. Das ist für kleinere Wurzeln die gängige Methode.
- Holz nach dem Waschen verklebe. Dies kann man direkt auf der Glasscheibe machen oder auf eine Grundplatte die danach mit Bodengrund bedeckt wird.
Zum verkleben muss man einfach wissen das hierdurch je nachdem weisse Stellen entstehen können die unschön aussehen aber nicht weiter tragisch sind. Ich für meinen Teil habe alles bis heute verklebt. Da meine Wurzeln nach einem halben Jahr meist nicht mehr richtig zu sehen sind weil sie von Pflanzen überwuchert werden stört mich das aber nicht. Hierfür eignet sich entsprechender Sekundenkleber den man auch Kaufen kann.
Hierzu noch ein Tipp: Klebt die Wurzeln im nassen Zustand aneinander das beschleunigt die Trocknungszeit erheblich.
Steine
Was Steine sind muss ich ja kaum erklären dennoch sollte man wissen das es auch da Unterschiede gibt. Es gibt Steine wie Vulkangestein die sehr porös sind und somit fast gleich viel Wasser verdrängen wie sie wiegen. Andere Steine sind sehr massiv und können das Gesamtgewicht des Aquariums deutlich erhöhen.
Auch sollte man wissen das es Steine gibt die das Wasser aufsalzen. Dies ist wichtig zu bedenken wen es darum geht das die Wasserwerte stimmen müssen. Weiß man das nicht kann es schnell sein das man die falschen Schlüsse zieht, am Ende wahren es dann doch die Steine.
Fragt euren Fachhändler unbedingt danach. Bei vielen ist es auch gekennzeichnet z.B mit einem Roten Punkt an der Kiste.